Theaterstück "Enkeltrick

Bei der gut besuchten Veranstaltung spielten mit viel Spaß Paul Mejzlik und Regisseur Allan Mathiasch verschiedene Situationen des "Enkeltricks" vor. Es war erschreckend wie raffiniert die Betrüger am Telofon vorgehen. Vielen von uns kamen einige Szenen bekannt vor und manch einer dachte, das habe ich auch schon so ähnlich mitbekommen.

Polizist Chris Hellerich von der Polizeistation Ludwigsburg referierte über die aktuelle Polizeistatistik.

Gestärkt mit hilfreichen Tipps verbrachten wir eien vergnügsamen und sehr lehrrreichen Nachmittag.

Wir danken dem Kreisseniorenrat und der Kreissparkasse für ihre Unterstützung.

Rielingshausen: 1250 Jahre Ersterwähnung und 700 Jahre württembergisch!??

Zwei Jubiläen hat Rielingshausen laut dem letzten Heimatbuch aus dem Jahr 1994 zu feiern: 1250 Jahre die Ersterwähnung von Rielingshausen und 700 Jahre Zugehörigkeit Rielingshausens zu Württemberg. Beiden Jubiläen hat sich der Historiker Dr. Nikolai Häußermann gewidmet und bei beiden Jubiläen äußerte er in zwei Vorträgen des Kultur- und Heimatvereins Rielingshausen Zweifel.
Häußermann zeigte eine farbige Fotokopie der Urkunde aus dem Kloster Lorsch, in der
Rielingshausen („Reginhershusen“ und „Reginherishusen“) zum ersten Mal erwähnt worden sein soll. Die Zuschauer konnten deutlich die Jahresangabe „XIII“ (13) entziffern und nicht wie bislang üblich gelesen: „VIII“ (8). Die Jahresangabe bezieht sich auf die Einsetzung Karls des Großen als König im Jahr 768 n. Chr. Auch im Vergleich mit anderen Buchstaben in der Urkunde und weiteren Urkunden ist klar ein „X“ zu lesen und kein „V“. Auch die Angabe des Lorscher Abt Gundelandus in der Urkunde ist kein Hinweis auf die frühere Datierung. Laut offiziellen Angabe starb Abt Gundelandus 778 n. Chr. Diese Angabe bezieht sich auf das Vorkommen Gundelandus´ in den Urkunden des Kloster Lorsch. Diese sind aber laut Häußermann widersprüchlich. Sowohl für Abt Gundelandus als auch für seinen Nachfolger Abt Helmerich gibt es in den Urkunden Angaben für die Jahre XII-XIII.
Zudem sei laut Häußermann in der Urkunde die Angabe „Enzgau“ zu finden. Rielingshausen
befindet sich jedoch im Murrgau. Möglicherweise gab es ein „Reginhershusen“ im Enzgau am
Stromberg, das schon vor einigen hundert Jahren abgegangen sei. Ähnliches vermuteten schon
andere Historiker. Zwar habe man in der Vergangenheit immer wieder auf die nicht ganz korrekten
Gauangaben im Lorscher Codex verwiesen, doch hat Häußermann nach Durchsicht aller
Gauangaben für den Enzgau nur eine einzige unklare Angabe festgestellt: die Urkunde, in der von
„Reginhershusen“ die Rede ist.
Die zweite Erwähnung von Rielingshausen in einer Urkunde des Kloster Lorsch aus dem Jahr 852
ist dagegen unstrittig. Hier wird neben Rielingshausen Steinheim und der Murrgau erwähnt. Über
den Vergleich der Beschreibung Rielingshausens in den beiden Urkunden lässt sich kein Schluss
über eine Übereinstimmung ziehen. In der ersten Urkunde ist Rielingshausen eine „villa“ (ein
administrativer „Hof“), in der zweiten ist von einer „villa“ nicht mehr die Rede, lediglich der
Umfang („hubas“) wird genannt.
Zuletzt ist noch die Stifterin des ersten Rielingshausens interessant: „Adelgarte“. Eine Adelgart
taucht in der Kurzform „Adela“ in Verbindung mit einem „Reginher“ in verschiedenen Urkunden
des Kloster Lorsch als Teil der fränkischen Hochadelsfamilie der „Rupertiner“ und in enger
verwandtschaftlicher Verbindung mit Karls Ehefrau, Königin Hildegard, sowie den Aufständischen
„Meginher“ und „Hartrat“ auf. Möglicherweise fielen die Rupertiner um „Meginher“ und „Hartrat“
nach dem Tod Königin Hildegards 783 in Ungnade. „Reginhershusen“ könnte in diesem
Zusammenhang laut Häußermann Teil eines Netzwerkes an fränkischen Höfen an der Heerstraße
nach Osten zur Unterwerfung der „Aufständischen“ gewesen sein.
Am Ende bleibt: „Reginherhusen“ ist möglicherweise für das Jahr 781 n. Chr. nachzuweisen,
weniger wahrscheinlich für 776, jedoch erst gesichert im Jahr 852 n. Chr. erwähnt. Drei
Möglichkeiten bleiben: 1. Für das Jubiläumsfest die Zweifel ignorieren und beim Jahr 2026 bleiben;
2. Den Termin um fünf Jahre auf das Jahr 2031 verschieben, oder: 3. 2052 das 1200-jährige
Jubiläum feiern.
Für das zweite Jubiläumsjahr gilt das Jahr 1322 als Grundlage. Für dieses Jahr ist im Stuttgarter
Staatsarchiv eine Urkunde überliefert, in der die Burg und „die Leute“ in Wolfsölden von einem
Ulrich von Walsee und seinem Sohn an Graf Eberhard (dem Erlauchten) von Württemberg verkauft
wurde. In der bisherigen Auffassung galt, dass Rielingshausen zur Burg Wolfsölden gehörte.
Historischer Hintergrund für diesen Kauf könnte laut Häußermann die Schlacht von Mühldorf
(Bayern) zwischen dem Habsburger König Albrecht und seinem Konkurrenten Ludwig dem Bayer

gewesen sein (1322). Ulrich von Walsee, ein hoher Gefolgsmann der Habsburger, der die Burg von
Wolfsölden auch von den Habsbugern Ende des 13. Jahrhundert übernommen hatte, verkaufte die
Burg an einen Feind der Habsburger, die Grafen von Württemberg. Jahrzehntelang hatten die
Württemberger und die Habsburger im Süden Deutschlands im sogenannten „Reichskrieg“ um die
Reste der staufischen Herrschaft gekämpft. Die Habsburger könnten mit dem Verkauf und der
Verpfändung weiterer Güter aus dem staufischen Reichsgut an die Württemberger deren
„Stillhalten“ vor der Schlacht von Mühldorf erwirkt haben. Rielingshausen wäre insofern als eine
Art „Bestechung“ denkbar. Nach dem Sieg Ludwig des Bayern ließ sich Eberhard seine Geschäfte
mit den Habsburgern 1323 bestätigen. Nochmals eine Art „Bestechung“ damit Eberhard auf die
Seite des Bayern wechselte?
Doch das Problem: laut Häußermann wird Rielingshausen in der Urkunde von 1322 nicht erwähnt.
Die Verbindung zu Wolfsölden steht mit der Erwähnung eines Vogtes namens „Aigelwardus“ oder
„Eigelward“, der möglicherweise mit Rielingshausen und mit Wolfölden in Verbindung stand, auf
sehr schwachen Füßen. Auch die Waldrechte in Rielingshausen („Wolfsölder Hut“) - wenn diese
überhaupt bis ins 14. Jahrhundert hinein in Rielingshausen existierten - müssen sich nicht auf
Rechte an den Höfen in Rielingshausen erstreckt haben.
Eine andere Möglichkeit, wie Rielingshaussen an Württemberg kam, schlugen ältere Historiker
Rielingshausens vor: in den 1250er Jahren kam Rielingshausen an Ulrich von Württemberg
(genannt „Ulrich der Stifter“). Diese älteren Historiker von Rielingshausen gingen vom Jahr 1256
als Jahr des Übergangs Rielingshausen an die Württemberger aus. Allerdings nannten sie dafür
keinerlei Belege und/oder Quellen.
Es lässt sich für dieses Jahr jedoch laut Häußermann ein indirektes Belegverfahren durchführen.
Den möglichen historischen Hintergrund für den Übergang an die Württemberger 1256 stellte
demnach der Verrat Ulrichs in der Schlacht von Frankfurt 1246 und der Niedergang der Staufer im
Reich dar. Das staufische Reichsgut teilten sich in unserer Gegend Hermann V., Markgraf von
Baden und Ulrich. Rielingshausen kam im Rahmen dieses Bündnisses von der Markgrafschaft
Baden an Württemberg. Dieses Bündnis zeigte sich an der Heirat des Gefolgsmann Ulrichs,
Berthold von Blankensteins, mit Elisabeth (der Gründerin des Klosters Mariental in Steinheim), die
den Herren von Steinheim und damit wahrscheinlich den Badenern angehörte. Demgemäß war
Rielingshausen im Besitz oder im Einflussbereich der Herren von Steinheim und damit der
Markgrafschaft von Baden. Möglicherweise wechselte Rielingshausen mit dieser Heirat den
Besitzer. Es sollte nun zu Württemberg gehören.
Schlussendlich bleiben beide Daten, 1322/23 und 1256, als Übergang Rielingshausens an
Württemberg mit vielen Unsicherheiten behaftet.
Nikolai Häußermann

Städtepartnerschaft Tirebolu

Vor wenigen Wochen wurde im Februar 2024 zwischen Marbach am Neckar und Tirebolu am schwarzen Meer die offizielle Städtepartnerschaft besiegelt. Begonnen hatte alles vor mehr als 12 Jahren mit einer Begegnung der beiden Bürgermeister Burhan Takir und Altbürgermeister Herbert Pötsch. Es folgten mehrere gegenseitige Besuche von Vertreterinnen und Vertretern der Stadtverwaltung, des Gemeinderates, Ortschaftsrates, Vereinen und interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Gegend rund um die Stadt Tirebolu ist berühmt für ihre Haselnüsse. Die Nüsse finden sich z.B. teilweise in Rittersport Schokolade und Ferrero Roche. Tirebolu ist wie Marbach eine hübsche Stadt mit Geschichte, die Wert auf Bildung legt. Die türkische Delegation besuchte am 19. Februar die Kelter in Rielingshausen und wurde von Frauen des ehemaligen Frauenclubs Rielingshausen mit Maultaschen und Kartoffelsalat versorgt. Sie machten es gerne, waren doch Vertreterinnen in vergangengen Jahren mit zu Besuch in Tirebolu und konnten die große Gastfreundschaft dort erleben. Der ehemalige Ortstvorsteher Eberhard Ruoff, der ebenfalls schon in Tirebolu zu Gast sein durfte, berichtete über die Geschichte und die Infrastruktur von Rielingshausen.
Es war ein vergnüglicher Abend, den wir alle in bester Erinnerung behalten werden. Wir danken dem Städtepartnerschaftskomitee für seine Unterstützung.

 

Eine kleine Gruppe traf sich im Otktober 2023 im Kelterstüble zum Vortrag über den deutsch-türkischen Freundschaftsbesuch einer Reisegruppe aus Marbach am Neckar zur befreundeten Stadt Tirebolu am schwarzen Meer. Im Frühjahr besuchten Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Marbach am Neckar, zusammen mit Gemeinderäten und aktiven ehrenamtlichen Vereinsrepräsentanten Tirebolu. Leyla Kahraman, Yakub Elevi und Daniel Hofsäss berichteten über die fünftägige Reise.

Es war ein interessanter Vortrag mit guten Gesprächen. Der Tee aus Tirebolu schmeckte ausgezeichnet und wir bedanken uns für den netten Abend.

27. September 2023

Anlässlich des Tobias Mayer-Jubiläum ein  spannender und gut besuchter Vortrag zum Thema: Die Rolle der 3D-Datengewinnung aus hochauflösenden Luftbildern mit den Referenten Jens Knittel und Stefan Drieling. In Koooperation Stadt Marbach, Tobias-Mayer Verein und Kultur- und Heimatverein Rieilinghshausen e.V.

 

23. Juni 2023

Vortrag zu Balkon Solar

Auf Einladung des Kultur und Heimatvereins Rielingshausen e.V. erklärte Kristopher Mück vom Solarverein Marbach e.V. rund 30 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern die Funktionsweise eines Balkon Solar. Der Vorteil sei dabei, dass die Solarmodule relativ einfach am Balkongeländer oder Garagendächer zu montieren seien. Schon ein Standartmodul mit 400 Wp Leistung in der Größe von 175 cm x 110 cm spare im Durchschnitt 128 € im Jahr an Stromkosten, bei einem angenommen Strompreis von 0,35 €/kwh. Wichtig bei Balkon Solar sei, dass nach CE zertifizierte Module gekauft werden. Eine Wieland Steckdose könnte genommen werden, müsste laut gesetzlichen Bestimmungen aber nicht verwendet werden. Schuko Stecker sind erlaubt, so Kristopher Mück. Eine Außensteckdose sei von Vorteil. Zur Ausrichtung des Balkon Solar wäre ein 35 Grad Winkel in Südausrichtung ideal, alles andere sei möglich, brächte halt etwas weniger Leistung. Wichtig sei auch, dass ab einer Montagehöhe von vier Metern andere gesetzliche Bestimmungen zu beachten seien. Im Einzelfall kann gerne mit dem Solarverein Marbach e.V. Kontakt aufgenommen werden um individuelle Fragen zu klären. Der Solarverein plant diesen Sommer eine Sammelbestellung an Photovoltaik-Modulen. Wer Interesse hat wende sich bitte zügig an vorsitz@solarverein-marbach.de. Mehr Informationen finden Sie auch unter www.solarverein-marbach.de

18. Juni 2023

Teilnahme am Festumzug 100 Jahre Turnerbund Rielingshausen

 

14. Mai 2023

Kleinkunstmarkt am Muttertag war gut besucht

Claudia Thannheimer, ehemals vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, jetzt Geschäftsführerin der Landsiedlung Baden-Württemberg begrüßte die Gäste zur dritten "Kunst daheim“ Ausstellung. Dieses Jahr stand das Kunsthandwerk im Vordergrund. Künstlerinnen und Künstler, Hobby und Handwerker präsentierten ihre regionale Handwerkskunst in der historischen Kelter in Rielingshausen. Es gab Holzarbeiten von Matthias Schadt, selbstgehäkeltes von Marie Binder und Tamara Dietrich, Näharbeiten von Vanessa Maier, individuelle Geschenke aus dem Plotter von Steffi Moser, Wild- und Mauerbienenhäuschen von Heinz Fütterling, Rielingshäuser Linsen von Kai Bauer, Einkaufstaschen aus Kaffeetüten von Lore Fütterling, Cabochou-Schmuck von Alice Schrimpf, Näharbeiten von Regina Deppe, Gartenschmuck von Karin Regner, Töpferwaren von Susanne Maurer, Honig von Till Beinder, Nudeln und Brot von Sabine Stickel und Encaustic-Malerei von Margarete Mwangovi. Mit vertreten war auch wieder ein Airbus von den Modellfliegern Aspach. Michael Beck hatte sogar einen echten Flugsimulator dabei, an dem sich Jung und Alt ausprobieren durften, einen Airbus eigenhändig zu starten, fliegen zu lassen und in seltenen Fällen auch landen lassen zu können. Meist kam es zur Bruchlandung und alle waren froh, dass es nur ein Flugsimulator war.

Neu war dieses Mal, dass neben selbstgebackenen Brot auch regionale Produkte vertreten waren, mit Honig und Linsen aus Rielingshausen. Das kam sehr gut an. Der Honig Sommertraum z.B. war schon nach wenigen Stunden ausverkauft. Dank dem freundlichen Muttertagsonntag kamen viele Besucher. Um 15 Uhr war der Kuchen ausverkauft und von den Maultaschen mit Kartoffelsalat war nur noch ein kläglicher Rest übrig.

Die historische Kelter als Ausstellungsort war wieder einmal ein wunderbarer Ort für die Aktion „Kunst daheim“. „Das wollen wir nächstes Jahr wiederholen“, so die Organisatorinnen aus der Vorstandschaft. Wir bedanken uns bei Claudia Thannheimer, den Ausstellerinnen und Ausstellern, allen Helferinnen und Helfern, dem Förderverein der Quellen Grundschule für die gute Versorgung und sagen Danke das tolle Kinderprogramm mit Töpfern.

15. April 2023

Unser erster Pflanzentauschtag in der Kelter kam gut an. 38 Personen kamen von Oberstenfeld, Marbach, Benningen, Affalterbach, Esslingen und Rielingshausen.

Viele Pflanzen und Setzlinge wurden angeboten. Darunter waren alte Tomatensorten aus Österreich und Deutschland, scharfe Chili, leckere Paprika, Kürbisse, Wasserpflanzen, Bananenstauden, bienenfreundliche Blumen, heimische Stauden und vieles  mehr.

Die Organisatorinnen aus der Vorstandsschaft wollen es nächstes Jahr wiederholen.

"Leben und Werk Rudolf Yelins d.J. (1902-1991)"

 

 

Christa Birkenmaier aus München referierte kompetent und charmant vor 19 Besucherinnen und Besuchern am 24. September in der Ludwig Hofacker Kirche über den Künstler Rudolf Yelin d.J. Eingeladen hatten der Kultur- und Heimatverein Rielingshausen und die evangelische Kirchengemeinde Rielingshausen. Ausgehend vom Bildnis Ludwig Hofackers, das Yelin 1928 zum 100. Todestag von Hofacker malte. Um das Bild zu malen besuchte Yelin auch Rielingshausen.

 

Yelins Stil war ein expressiver Stil mit kräftigen Farben und starken Persönlichkeitsdarstellungen. Bis 1930 lebte er als anerkannter Künstler in Stuttgart und war mit Wittwer, Klett, Heuss und anderen befreundet. Das dritte Reich verbrachte Yelin mit seiner Familie in Beilstein. Er war kein Parteimitglied der NSDAP, erhielt aber trotzdem, vermutlich Dank seiner guten Kontakte weiterhin öffentliche Aufträge im süddeutschen Raum: Mosaiken in öffentlichen Gebäuden, Kirchenfenster und Porträts. Theodor Heuss rief Yelin nach dem Ende der Nazidiktatur als Professor an die Kunstakademie in Stuttgart.

 

Mehr als 125 Kirchen hat Rudolf Yelin ausgestattet. Sein allerletztes Fenster hat er mit 87 Jahren in der Anna-Kirche in Beilstein 1989/90 gestaltet. In seiner Rede zur Einweihung mahnte Yelin "die  Welt zu bewahren".

 

Beim anschließenden Ständerling vertieften sich die Gespräche. Eine Besucherin faßte den Abend kurz und knapp zusammen: "Wer nicht da war, hat was verpasst".

 

Wir bedanken uns bei Christa Birkenmaier und den Gästen für den interessanten und kurzweiligen Abend.

 

 

Bildhauersymposium

Bildhauersymposium vom 18. Juli - 22. Juli 2022

Birgit Rehfeldt, Till Failmezger und Christoph Traub

 

Monika Schreiber von der Wendelinskapelle organisiert seit 17 Jahren das Bildhauersymposium in Marbach. Das erste Mal fand es in Rielingshausen statt. Eine Woche arbeiteten eine Künstlerin und zwei Künstler direkt vor Ort und öffentlich. Schulklassen, Kindergarten und viele Besucherinnen und Besucher kamen und sahen zu wie Kunstwerke entstehen. Zur Stärkung der Künstler gab es gemeinsames Mittagessen und abends wurde einmal zusammen gegrillt.

Das Bildhauersymposium ist eine Kooperation zwischen Monika Schreiber, der Stadt Marbach und dem Kultur- und Heimatverein Rielingshausen e.V..  Anbei ein paar Fotos von Gerhard Schreiber, die die Künstler beim Arbeiten zeigen und die wunderbare Stimmung an der Kelter in Rielingshausen festhalten. Wir bedanken uns bei Allen, die da waren, es war eine tolle kreative Woche.

 

 

Verabschiedung Helmut Trefz

Vorstand 1995 - 2022

Ehrenvorsitzender

Kunstausstellung: "Kunst daheim"

 

Zur Vernissage der ersten Kunstausstellung des Kultur & Heimatvereins Rielingshausen e.V. „Kunst daheim“ kamen viele Interessierte aus Rielingshausen, Marbach und Umgebung. Die Kunsthistorikerin Dr. Carla Heussler meinte: „Es ist erstaunlich und es muss wohl an der ganz besonderen Luft liegen, aber in Rielingshausen nahe der Literaturstadt Marbach leben und lebten sehr viele spannende Künstler.“ Insgesamt neun gelang es Chris Scheuing-Bartelmess und Tanja Wildermuth in der historischen Kelter zusammen zu bringen. Dabei waren drei Frauen Christiane Goerlich, Ulrike Haus und Ilona Kaufmann und sechs Männer Karl Fritz, Dragutin Gasparec, Fritz Genkinger, Gerd Hörmann, Max Kühn und Ulrich Sach, die verschiedenen Generationen angehören. Der älteste Künstler ist Jahrgang 1888, die Jüngste 1967 geboren. Es handelte sich um eine weite Spannbreite an Künstlerschicksalen, aber auch an unterschiedlichen Stilen, die hier einmalig und exklusiv gemeinsam zu sehen waren.

 

Bürgermeister Jan Trost eröffnete die Vernissage mit den Worten: es sei seine erste nach Corona und er begrüßte die Rückkehr in unser gewohntes Leben. Die Ausstellung ist für ihn eines der Highlights im Rahmen des Jubiläums 50 Jahre Eingemeindung Rielingshausen zur Stadt Marbach. Claudia Thannheimer vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz lobte die aktive Mitmachgesellschaft in Baden-Württemberg, die für sie neben Heimat, Freiheit und Nachhaltigkeit den starken und attraktiven ländlichen Raum ausmacht. Wobei Claudia Thannheimer schmunzelnd klarstellte, dass Rielingshausen zur Entwicklungsachse „Großraum Stuttgart“ zählt, aber für die Bewohnerinnen und Bewohner gefühlt ein Dorf ist. Mit einem Zitat des Malers und Karikaturisten Lyonel Feiniger: Kunst ist nicht Luxus, sondern Notwendigkeit! übergab sie das Mikro an die Kunsthistorikerin Dr. Carla Heussler. Mit klaren und in verständlichen Worten brachte Carla Heussler die Künstlerinnen, Künstler und ihre Kunstwerke dem interessierten Publikum näher. Ortsvorsteher Jens Knittel überreichte ihr zu,m Dank einen Blumenstrauß. Die musikalische Umrahmung übernahm der Kammermusiker Helmut Scheunchen mit zwei künstlerisch ebenbürtigen Violoncello-Stücken.

 

Bis Sonntag waren die Kunstwerke in der Kelter zu sehen. Der Muttertag begann mit einem Gottesdienst, in dem Pfarrer Weisser auch auf das besondere Datum „8. Mai“ einging. Am 8. Mai 1945 endete der zweite Weltkrieg und er erinnerte in seiner Predigt an die damalige Friedensbewegung in den 70er Jahren mit dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“, zu der u.a. die damalige UdSSR ein Kunstwerk den vereinten Nationen schenkte. Nachmittags wurden die Gäste mit Kaffee und Kuchen durch den Förderverein der Quellen-Grundschule und mit Maultaschen vom Freundeskreis Rielingshausen, der sich um die Flüchtlingsunterkunft kümmert, versorgt.s war eine gelungene Ausstellung. Einen herzlichen Dank an alle Beteiligten.

Ihr Kultur- und Heimatverein Rielingshausen e.V.

 

Besuch im Fritz Genkinger Museum am 14. Oktober 2021

 

Manfred Knappe, der Vorsitzende des Freundeskreises Fritz Genkinger, führte die interessierten Besucher durch die Ausstellung des Ende 2020 eröffneten Museums. Der Freundeskreis Fritz Genkinger hat sich zur Aufgabe gemacht, das malerische, grafische und bildhauerische Schaffen Genkingers zu dokumentieren und der Öffentlichkeit vorzustellen.

Im Erdgeschoss befindet sich die Dauerausstellung, z.B. Plakate der Fußball-WM 1974, Bilder zum VfB Stuttgart, Briefmarken, aber auch bunte Werke zum Thema Südamerika. Zu betrachten ist auch der originale Arbeitsplatz des Künstlers mit seinen ordentlich aufgereihten Arbeitsutensilien. In Vitrinen sind Flöten aus verschiedenen Materialien und Werkstücke aus Böttinger Marmor zu sehen und ein digitales Archiv zeigt alte Grafikarbeiten.

Im Treppenhaus an der Wand nach oben wird der Besucher über die wichtigsten Stationen von Genkingers Leben und dessen verschiedene Werkphasen informiert. Die obere Etage ist der Wechselausstellung vorbehalten. In diesem Bereich sind auch ein Monitor aufgebaut mit Filmen über den Künstler sowie ein Bildschirm mit Touchscreen mit ergänzenden Werken von Fritz Genkinger und Presseartikeln.

Der Künstler Fritz Genkinger hat viele Jahre in Marbach-Rielingshausen gelebt und gearbeitet und ist 2017 verstorben.

Wir bedanken uns bei Herrn Knappe, für die spannende Führung und für die intensive Auseinandersetzung bei einzelnen Kunstwerken. Je länger wir diese betrachteten, umso mehr konnten wir entdecken und erkennen.

 

Die Sammlung Hugo Borst - ein Vortrag von Dr. Carla Heussler

Zum ersten Vortrag seit Frühjahr 2020 kam die Kunsthistorikerin Dr. Carla Heussler am 17. September 2021 ins Kelterstüble und referierte über einen der wichtigsten süddeutschen Kunstsammler: Hugo Borst. Hugo Borst wurde am 30. Januar 1881 in Göppingen geboren, war der Neffe von Robert Bosch und arbeitete bis zum Krisenjahr 1925/26 im Vorstand und Aufsichtsrat der Bosch Metallwerk AG. Die Bosch AG hatte seit Ende 1925 mit großen Auftragsrückgängen zu kämpfen und entließ 40 % der Belegschaft. Danach verwaltete Borst seine Immobilien und wurde Kommanditist der Maschinenbaufabrik Eugen Weisser in Heilbronn.

Schon in der Kindheit zeigte sich Hugo Borsts Sammelleidenschaft. Als Erwachsener entwickelte er seine Leidenschaft für Sammlungen von Erstausgaben und Kunstwerken. In seinem Haus auf der Sonnenhalde in Stuttgart schuf er Kunstnetzwerke, öffnete samstags für die Öffentlichkeit seine Kunstsammlung. Hugo Borst sammelte süddeutsche Künstlerinnen und Künstler. Er kaufte als erster ein Bild von Paula Moderson-Becker, die bald als eine der bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus galt. Hugo Borst hielt freundschaftlichen Kontakt zu jüdischen Künstlern und zu Expressionisten. Zur Zeit des Nationalsozialismus, als avantgardistische Kunst schon längst als „entartet“ aus der Staatsgalerie verbannt wurde, zeigte er in seiner Privatsammlung weiterhin Kunstwerke von Reinhold Nägele, der mit einer Jüdin verheiratet war, Adolf Hölzel und anderen. „Nicht weniger als 34 Künstler seiner Sammlung waren aus deutschen Museen verbannt worden“, so Dr. Carla Heussler. Hugo Borst hielt seine Galerie bis 1943 für jedermann geöffnet. Als Borst 1967 verstarb, erwarb die Staatsgalerie einen großen Teil des Bestands.

 

Hugo Borst, Foto von Dr. Carla Heussler zur Verfügung gestellt, privat
Hugo Borst, Foto von Dr. Carla Heussler zur Verfügung gestellt, privat

Besuch beim Bildhauer Professor Karl Ulrich Nuss in Weinstadt-Strümpfelbach

Am Dienstag, 3. August 2021 besuchten wir den Bildhauer Karl Ulrich Nuss, der für seine Bronzeskulpturen bekannt ist. Er berichtete detailliert über das aufwändige Herstellungsverfahren von Bronzefiguren und gab danach seinen großen Garten frei zum Entdecken der rund 250 Skulpturen. Anschließend führte uns Karl Ulrich Nuss durch seine Ausstellungsräume und ermöglichte uns Einblicke in seine Atelierwerkstatt.

Kultur- und Heimatverein Rielingshausen e.V. will das Mädelesgrab aufwerten

„Draußen in der Hardt im Revier Dornhau des Pleidelheimer Waldes ist „s`Mädeles Grab“.“ so schreibt Thomas Bauser 1935 in der „Geschichte von Rielingshausen“. Der Überlieferung nach erwartete eine Bauernmagd aus Kleinbottwar von ihrem Bauern ein uneheliches Kind. Als sie hochschwanger von Backnang zurückkam, wo sie Sachen für das noch ungeborene Kind gekauft hatte, lauerte ihr der Bauer im Wald auf und erschlug die Frau.

Und weiter ist zu lesen: Eine Gruppe von Tannen und eine alte Eiche trugen 1935 bereits vernarbte Kreuze an den Stämmen. Heute steht nach dem Sturm Lothar 1999 nur noch die alte knorrige Eiche mit dem vernarbten Kreuz im Stamm, das an den Mord erinnert. Es ist groß wie ein junger Mensch und noch heute gut zu sehen.

Im Jahre 2007 brachten drei Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins Rielingshausen e.V., der ehemalige Ortsvorsteher Eberhard Ruoff, Günter Trefz und Ewald Wildermuth eine Erinnerungstafel bei der alten Eiche am Mädelesgrab an. Der Weg dorthin führt über einen Trampelpfad.

Schon vor Corona hatten Eberhard Ruoff und Brigitte Wolf den Gedanken sich um die Aktualisierung der Schilder zu kümmern. Zwischenzeitlich hat die Vereinsvorsitzende Chris Scheuing-Bartelmess sich des Projektes angenommen und mit den Verantwortlichen gesprochen. Sie will die alte Tafel erhalten und eine zusätzliche Tafel mit geschichtlichem Hintergrundwissen anbringen. Die neue Informationstafel soll helfen die Zeit von 1836 besser verstehen zu können. „Ein uneheliches Kind war damals einer der größten Makel, die einer Frau passieren konnten, es war eine andere Zeit“, so der Marbacher Stadtarchivar Albrecht Gühring, der mithilft und die Informationstafel soziokulturell aufbereitet.

In einer alten Bibel einer Bauersfamilie aus Rielingshausen, die heute im Stadtarchiv in Marbach lagert, ist mit Federkiel handschriftlich im Buch Sirach notiert: „ … den 4. September 1836 Totgeschlagen Gottliebe Cathrena Bäure Leichttext 18.19 Verst … eingestand 26. Februar 1837“. Waren es davor mündlich überlieferte Schauergeschichten, war mit diesem Eintrag in der Bibel aus Rielingshausen, ein schriftlicher Beweis gefunden worden. Paul Hild, brachte den handschriftlichen Eintrag in Zusammenhang mit dem Mädelesgrab und recherchierte in Kirchenbücher weiter. Er wurde fündig und berichtete im Ortsbuch von Rielingshausen 1973 darüber. Heute ist der Mord geschichtlich aufgearbeitet. Catharina Elisabetha, geboren am 11. März 1805, Tochter des Eberhard Gottfried Bauer wurde am 4. September 1836 ermordet. Ihre Gebeine wurden am 26. Februar 1837 gefunden. Der Mörder Johann Gottlieb Bauer, geboren am 13. Februar 1813 kam am 10. Juli 1838 für 18 Jahre ins Zuchthaus, wo er am 21. Dezember 1848 im Zuchthaus Gotteszell in Schwäbisch Gmünd starb.

Bürgermeister Trettner von Pleidelsheim unterstützt das Vorhaben, das Mädelesgrab liegt auf Pleidelsheimer Gemarkung und der Revierförster Weis steht zwecks Waldschutz beratend zur Seite. Zeitlich will der Kultur- und Heimatverein Rielingshausen e.V. das Vorhaben bis 2022 umgesetzt haben. Der Kultur- und Heimatverein bedankt sich auch bei Jürgen Frank aus Aspach für seine Recherchen, die er zur Verfügung gestellt hat.

 

 

Ehrungen und Verabschiedungen am 14. Februar 2020

Auf der Jahreshauptversammlung ehrte Bürgermeister Jan Trost den Vorsitzendenden Eberhard Ruoff für 25 Jahre Vorstandschaft, den Kassier Rolf Maier für 33 Jahre als Schatzmeister und Raimund Zürn für seine über zwanzigjährige ehrenamtliche Zeit als Kassenprüfer und später als Beigeordneter.  Eberhard Ruoff ist aus dem Vorstand ausgeschieden und wurde für seine gute Vorstandsarbeit vom Heimat- und Museumsverein zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Raimund Zürn ist als Beigeordneter zurückgetreten und wurde für seine verlässliche ehenamtliche Mithilfe vom Heimat- und Museumsverein zum Ehrenmitglied ernannt.

Rolf Maier ist als Kassier zurückgetreten und wurde für seine jahrzehntelange verlässliche und ordentliche Kassenführung vom Heimat- und Museumsverein zum Ehrenmitglied ernannt. Rolf Maier wird für die nächsten Monate kommissarisch das Amt weiterleiten, bis ein neuer oder eine neue Kassiererin gefunden ist. Wir danken allen dreien, für Ihre wertvolle und engagierte Arbeit. Der Verein verdankt ihnen viel.

Jochen Biesinger und Lothar Sondermeyer wurden für ihr zehnjähriges Engagement als Kassenprüfer geehrt. Beide übernehmen weiterhin ihr Amt als Kassenprüfer.

Kunst daheim am 19. Mai 2019

Claudia Thannheimer vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz begrüßt die Gäste zur ersten "Kunst von daheim Ausstellung". Knapp 20 Künstlerinnen und Künstler, Hobby und Handwerker präsentierten ihre regionale Handwerkskunst, Textilkunst und vieles mehr. Das Besondere war, dass die Besucher den Künstlern bei der Arbeit zu sehen konnten. Neue Ideen, gegenseitiger Austausch und alte Handwerkskunst zeigen, das war unser Ziel. Bei strahlendem Sonnenschein durften wir einen schönen Sonntag gemeinsam verbringen. Ein großes Dankeschön an den Förderverein der Quellen Grundschule für Kaffee und Kuchen, den Freundeskreis Rielingshausen für Maultaschen und Getränke, an CoKi e.V. für die Kindertattoos und alle Helferinnen und Helfer. Danke für das tolle Kinderprogramm mit Vogelhäuschen bauen, Modellflugzeug basteln und Töpfern. (Fotos Heimat-und Museumsverein und Cornelia Ohst)

Einweihung der Kelter am 6. Mai 2018

Ortsvorsteher Eberhard Ruoff begrüßte die zahlreichen Gäste bei strahlendem Sonnenschein. Er bezog sich in seiner Rede auf drei besondere Jubiläen, die es zu feiern galt:

- den Bau der heutigen Kelter vor 300 Jahren,

- die Gründung des Fördervereins für ein Heimatmuseum in Rielingshausen vor 40 Jahren,

- die Generalsanierung der Kelter mit dem Einbau des Kelterstübles im Süden und des Heimatmuseums im Norden vor 25 Jahren.

Und es gab die fertiggestellte und gelungene Sanierung der Kelter mit barrierefreiem Zugang und eingeebnetem Fußboden zu feiern, an dem sich der Heimat- und Museumsverein mit einer stattlichen Summe finanziell beteiligt hat.

Erster Beigeordneter Gerhard Heim sprach das Grußwort für die Stadt Marbach und Architekt Florian Titze erläuterte die Umbaumaßnahmen.

Die Festrede hielt Stadtarchivar Albrecht Gühring mit interessanten historischen Einflüssen und Wechselbeziehungen über Jahrhunderte hinweg, wie immer auf seine charmante Art. Selbst eingefleischte Kelterkennerinnen und Kelterkenner erfuhren manch neues Detail, so stand schon viel früher im 13. Jahrhundert hier eine kleinere Kelter und im Laufe der Zeit wurden sogar an fünf Kelterbäumen Wein gepresst.

Es war ein wunderbarer Nachmittag und wir sagen einen herzlichen Dank an alle helfenden Hände und insbesondere an den Verein Coki e.V., der mit Kaffee und Kuchen, Getränken und Fleischkäsweckle jeden Wunsch erfüllte.

 

Aufstellen der Weinpresse

Mit viel Manpower, Erfahrung und technischem Hilfsgerät gelang es die alte Weinpresse aufzubauen. Februar 2018

Rielingshausen in der Zeit der Napoleonischen Kriege

19. Oktober 2016

Stadtarchivar Albrecht Gühring hält einen Vortrag

 

Vor mehr als 20 interessierten Bürgerinnen und Bürgern lies Albrecht Gühring, diese Zeit mit Namen und Schicksalen aus Rielingshausen lebendig werden. Deutlich wurde den Zuhörenden das Wechselspiel zwischen politischen Interessen und den Auswirkungen auf Württemberg und im Kleinen auf das Dorf Rielingshausen. Besonders eindrücklich waren Zahlen hinter denen Menschen standen: So kamen beispielsweise im Kriegszug gegen Russland von 15.000 Soldaten aus Württemberg gerade einmal 300 wieder zurück. Interessant war auch zu erfahren, wie sich die Obrigkeit vor seinen Bürgern schützte, mit einem bürokratisch funktionierenden Überwachungssystem. So mussten beispielsweise des Schreibens kundige Verwaltungspersonen eine handschriftliche Probe abgeben, um später als Autoren obrigkeitsverletztender Schriften identifiziert werden zu können. Mit einem Lächeln lauschten wir Anekdoten, bei denen es Menschen gelungen war, durch Verhandlungen noch das Beste aus der Situation herauszuholen. So wie bei einem Rielingshäuser Bauern, dem vier Pferde im Krieg von Söldnern entwendet wurden und der durch Zahlung eines Geldbetrages an einen militärisch Ranghöheren drei Pferde wieder zurück bekam. Einhellig waren alle bei den Schlussworten von Albrecht Gühring: Seien wir froh, heute leben zu dürfen.

 

Orientierungstafel am Hochbehälter Loh

23. Mai 2016

Markanter Aussichtspunkt mit Orientierungstafel im OT Rielingshausen

 

Vorbei an der altehrwürdigen Kelter liegt in greifbarer Nähe nordwestlich der höchste Punkt des Ortsteils Rielingshausen  - der Erdhügel eines Wasserhochbehälters.

Obenauf thront, aus allen Richtungen sichtbar, der „ schiefe Stein“ – ein Felsklotz aus Muschelkalk, gebrochen im hiesigen Steinbruch.

Die im Stein eingelassene  „ Orientierungstafel “ des Heimatvereins zeigt die Richtung auf rd. 50 markante Ziele der näheren und weiteren Umgebung und ist bestens geeignet als Ausgangspunkt für kleinere oder größere Rundwanderungen und Radtouren.

Auch die Richtungen auf die umgebenden Landschaftsformen, wie die Schwäbische Alb, der Schwäbisch- Fränkische Wald, der Stromberg, der Nordschwarzwald und der Schönbuch sind eingraviert.

Bei guter Sicht bietet der volle Rundumblick inmitten von Weinbergen, Wald, Wiesen und Feldern manch´ optische Überraschung.

(Hans Jörg Vollmer)



Steinbruchführung in Rielingshausen

11. Mai 2016

Dagmar und Benjamin Hoffmann erzählten uns Interessantes über die Entstehung des Muschelkalks vor vielen Jahrmillionen, zur Zeit der Dinosaurier als Rielingshausen und der Steinbruch am Grunde eines Meeres lagen. Der gewaltige "Vorbrecher" wird wohl den meisten von uns in beeindruckender Erinnerung bleiben. Wir sagen ein herzliches Dankeschön an den Steinbruch Klöpfer.